Trolle, Sockenpuppen und Roboter...ein Märchen oder Teile des Krisenmanagements?
Trolle, Sockenpuppen und Roboter
Was sich zuerst nach einem komischen Märchen anhört, ist leider Realität. Sie zerstören auf ganz gefinkelte Art und Weise die Reputation ihres Unternehmens. Es handelt sich dabei nämlich um gekaufte, echte Nutzer Accounts, die damit beauftragt werden, gezielte Angriffe auf den öffentlichen Medienauftritt eines Unternehmens zu machen. Dazu suchen sie sich zunächst alle Kanäle heraus, auf denen ihr Unternehmen aktiv ist. Angefangen von der Unternehmenswebsite, dem Blog, das branchenrelevante Forum sowie die verschiedensten Social-Media-Kanäle bis hin zu allen Produkttest und Vergleichswebseiten. Es gibt mittlerweile Unternehmen im Netz, die diese „Services“ anbieten.
- Trolle sind reale Personen und zielen mit ihrer Kommunikation im Netz auf die emotionale Provokation anderer Teilnehmer ab. Dadurch werden Diskussionen ausgebremst und die Community verliert das Vertrauen in ein Unternehmen oder Produkt.
- Sockenpuppen sind erfundene, kopierte oder gestohlene Identitäten, die die Meinungsbildung im Internet beeinflussen sollen.
Das Ziel von Trollen und Sockenpuppen: mit naiven Fragen und gezielter Provokation diskreditieren sie Ihr Unternehmen, Personen des öffentlichen Lebens und Communitys- um die Interessen des Auftraggebers (meist dem Wettbewerber) in ein besseres Licht zu rücken.
Nicht nur Menschen können in den Kommunikationsverlauf eingreifen. Die sogenannten Bots (von Robots – Roboter) sind Social Media Konten, die durch Algorithmen gesteuert sind und das Web nach themenrelevanten Inhalten durchsuchen.Lt. einer Studie der Oxford University wurden im Zuge der US-Präsidentschaftswahl nach dem ersten Fernsehduell zwischen Trump und Clinton bis zu 27% der Pro-Trump-Tweets von Bots abgesetzt. Datenanalyse und „Social Media Campaigning“ wurde während des gesamten Wahlkampfs eingesetzt. So soll Cambridge Analytica mit gezieltem Targeting mehr als 175.000 verschiedene Variationen von Donald Trumps Argumenten im Wahlkampf via Facebook versendet haben…
Da Trolle gravierende Auswirkungen auf das Image Ihres Unternehmens haben können, besteht die Herausforderung nicht nur in der Identifikation, sondern auch in der angemessenen Reaktion.
Dafür hat sich „Don´t feed the troll“ etabliert. Das bedeutet, sich auf keine Konversation einzulassen, den Troll zu ignorieren und ihm somit die Diskussionsgrundlage zu nehmen. Achtung! Das gilt nicht bei allen Inhalten. Werden bewusst Drohungen gegen das Unternehmen oder eine Person ausgesprochen oder auf andere Art und Weise gegen die Nutzungsrichtlinien verstoßen, ist das Blockieren oder auch eine Anzeige durchaus angebracht.
Entscheiden Sie sich aber für eine Gegenreaktion, dann sollte diese so neutral, freundlich und höflich wie möglich geschrieben sein. Nur um ganz sicher zu sein!