Mit WhatsApp in der Krise scheitern?

Zu Beginn einer Krise ist das sichere sowie schnelle Alarmieren und Informieren entscheidend.

Spätestens seit der Corona-Krise hat sich das Homeoffice immer öfters bewährt. Deshalb sind viele Unternehmen vermehrt auf „virtuelle“ Krisenstäbe angewiesen, weshalb eine gesicherte Kommunikation immer mehr an Bedeutung gewinnt.

Um dies zu gewährleisten, setzen leider viele Unternehmen auf die bekannte Kommunikationsapp „WhatsApp“. Mit dem Argument – es ist ja gratis und jeder hat besagte App am Smartphone installiert.

Das Problem bzw. die Probleme, die ich an dieser Art der Kommunikation sehe, sind vielfältig.

Viele Unternehmen und Menschen nutzen WhatsApp im täglichen Leben und sind oft in mehrerer Gruppen aktiv. Sie haben diese gern auf lautlos gestellt, so wie auch ich – das ständige Piepsen stört und lenkt ab. Kaum jemand ist aber darauf fokussiert, JETZT zu handeln, wenn das Handy mal wieder „normal“ piept – oder auch nicht, da das Smartphone lautlos ist….  Eine gesicherte Alarmierung sowie Informationsaustausch ist also aus meiner Sicht kaum möglich.

Wir alle wissen mittlerweile, dass WhatsApp im Bereich Datenschutz – nennen wir es mal „Nachholbedarf“ hat. Gerade in Krisenzeit werden wahrscheinlich Informationen geteilt, die vertraulich behandelt werden sollten. Internes Know-how, Entscheidungsfindungen, erste Maßnahmen,… all das muss in einem „gesicherten Rahmen“ diskutiert werden können. Denn nur so können Entscheidungsträger in Krisen in alle Richtungen blicken – Vorteile und auch Nachteile von Ihren Überlegungen und Entscheidungen abwägen und damit die, für das Unternehmen notwendigen Schritte einzuleiten.

Aus meiner Sicht ist WhatsApp sicherlich NICHT der richtige „Kanal“ um eine sichere Kommunikation zu gewährleisten.
  1. Der Fokus bei WhatsApp liegt auf der privaten Kommunikation – ein Ton von der App wird nicht ernst genommen.
    Es handelt sich ja NUR um eine „private“ Nachricht.
  2. Die Sicherheit ist durch das Offenlegen diverser Daten seitens WhatsApp nicht gewährleistet.
  3. Die Inhalte sind rasch versehentlich oder bewusst mit mehreren, nicht involvierten Menschen geteilt.
  4. Eine Protokollierung ist nicht gegeben. So lässt sich aus Fehlern nicht lernen und im Ernstfall gibt es keine Dokumentation, die im schlimmsten Fall vor Gericht verwendet werden kann.

Meine Empfehlung ist es daher, sich am Markt zu informieren und ein „Alarmierungstool“ für Krisenmanagement und Krisenkommunikation anzuschaffen. Diese bieten zahlreiche „Add-ons“ wie beispielsweise einen „Einsatz-Chat“, um eine sichere Kommunikation aufrechterhalten zu können. Durch das schnelle Teilen von Bildern und Informationen in einem geschützten Bereich kann man sich in Krisenzeiten einen raschen Überblick verschaffen und so notwendige Entscheidungen treffen.