Meteorologie in Krisenzeiten

Am 26. April 1986 ereignete sich die bisher größte nukleare Katastrophe von Tschernobyl, 35 Jahre später ist die Meteorologie zu einem wichtigen Teil der Krisenfallvorsorge geworden. Der Aufbau eines automatischen österreichischen Wettermessnetzes mit derzeit fast 300 Stationen war eine direkte Folge dieser Katastrophe. Die Anwendungen dieser Wetterdaten reicht von Ausbreitungsmodellen bei Zwischenfällen in Atomkraftwerken über Vulkanausbrüche bis zu kleinzelligen Unfällen und Explosionen. So können detaillierte Informationen über den bodennahen Wind und den Niederschlag gewonnen werden, um beispielsweise bei einem nuklearen Unfall schnell die Ausbreitung der radioaktiven Wolke abschätzen zu können. Aber nicht nur „Vorausschau“ bei einer bekannten Quelle kann betrieben werden, die ZAMG kann 10 bis 15 Tage zurück den Ursprung einer Freisetzung lokalisieren.

So konnte die ZAMG zum Beispiel im Fall der sehr ungewöhnlichen Konzentrationen von Ruthenium, die in Europa im September 2017 gemessen wurden, durch Rückwärtsrechnungen das Verursachergebiet im Ural rasch identifizieren.

Brauchen wir nun Meteorologie bei betrieblichen Krisen?

Die Antwort lautet eindeutig JA!
Ihr Krisenstab sollte das Wetter immer im Blick haben. Beispielsweise bei Evakuierungen von Bereichen oder Standorten, bei Bränden oder Freisetzung von Betriebsmitteln spielt das Wetter und die Wettervorhersage eine wichtige Rolle. Informationen finden Sie beispielsweise hier: ZAMG Wetterhotline oder direkt auf der Website: https://www.zamg.ac.at