kritisches Interview

Kein Kommentar - Todesstoß der Krisenkommunikation

kritisches Interview

In Zuge unserer Arbeit bei Meetings, in Trainings, bei Veranstaltungen oder im Small Talk höre ich sehr oft folgende Aussagen:
„Unsere Pressemitteilungen müssen erst von Bereichsleitern, der Rechtsabteilung, vom CEO,…. abgesegnet werden – und das kann leider dauern“
Bis das geschieht, haben manche Unternehmen die Strategie, sich nicht zu äußern. Frei nach dem Motto: Kein Kommentar!

Die „goldenen Zeiten“ sind vorbei

Früher sprach man von der „Golden Hour of Crisis Communication“, also die Stunde, die das Unternehmen ab bekannt werden der Krise Zeit hat(te), um mit einem Statement an die Öffentlichkeit zu gehen. In Zeiten von Social Media erleben wir jedoch, dass das betroffene Unternehmen diese Stunde nicht mehr hat. Mit der Kamera vom Smartphone sind hochauflösende Fotos und Videos blitzschnell gemacht, online gestellt und innerhalb weniger Minuten gehen diese Bilder im Netz um die Welt.

DECKEN SIE SCHNELL DEN TISCH

Zu Beginn der Krise, des Zwischenfalls ist der „Tisch“- bildlich gesprochen – für die Meinungsbildung leer. Versteht das Unternehmen es nicht, ihr Statement rechtzeitig abzugeben und den Vorfall transparent darzustellen, dann ist die öffentliche Meinung anhand vermeintlich echter Bilder, „Expertenmeinungen“ oder Kommentaren schnell gebildet. Der Tisch der Meinungsbildung füllt sich. Kommt das Unternehmen nun Stunden später mit einer inhaltlich sehr guten, rechtlich abgesicherten und von zahlreichen Personen freigegebenen Pressemeldung an die Öffentlichkeit, dann interessiert es die Menschen schlichtweg nicht mehr. Oder sie glauben es vielleicht nicht mehr, das Vertrauen in Ihr Unternehmen, Ihre Marke, ist dahin. Die Meinung ist gebildet.
Krisenkommunikation
UNSER TIPP

Bereiten Sie sich vor

Sie, als Unternehmen sollten sich aus diesem Grund gut vorbereiten – gerade was das Thema Krisenkommunikation betrifft. Viele Hausaufgaben können schon lange vor der Krise gemacht werden, um nachher der Presse nicht mit: „Kein Kommentar“ begegnen zu müssen. Sind Sie nun unmittelbar nach einem medienwirksamen Zwischenfall zu keinem Statement bereit, hat das für die Zuseher bzw. die Leser einen „schalen“ Beigeschmack. Hängen bleibt dann meist nur die vermeintliche Gewissheit, dass das Unternehmen möglicherweise etwas zu verheimlichen hat.

Ich rate daher, ein Krisenkommunikationskonzept zu entwickeln. Ein Medienteam auszubilden, das es versteht, den Ruf des Unternehmens adäquat zu vertreten. Und vor allem – regelmäßig Statements, Auftritte und Pressekonferenzen zu üben und zu trainieren. 

Welche Inhalte in einem Konzept für Krisenkommunikation wichtig sind, werden wir in einem kommenden Info-Mail noch genauer behandeln.
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Sollten Sie Fragen haben steht mein Team und ich Ihnen gerne zu Verfügung.
Viel Erfolg bei der Umsetzung!

Wolfgang Lehner