Ihr erstes Statement -
Warum es wichtig ist, schnell zu sein...
Als Beispiel möchte ich hier den Anschlag in Wien am 2. November 2020 anführen.
Gegen 20 Uhr fielen die ersten Schüsse. Schon Minuten später kursierten Videos, die den Täter und auch die Opfer zeigten. Die Polizei bat, keine Fotos und Videos zu verbreiten um die Ermittlungen nicht zu gefährden. Die Erstkommunikation der Wiener Polizei via Twitter war ähnlich schnell wie die privaten Videos.
Immer wieder gab es Meldungen wie die auf dem Screenshot von Twitter.
Das Ziel der Krisenkommunikation lautet: Das Vertrauen der Stakeholder erhalten / stärken.
Das erste Statement muss keine A4 Seite sein, die einen mehrstündigen Abstimmungsprozess hinter sich hat. Heute finden Krisen in Echtzeit im Internet statt.
Die erste Berichterstattung gibt es über Twitter, Facebook und Co. In Sekundenschnelle gelangen Informationen, allen voran Videos und Fotos in die Welt.
Trotz Chaos und Ungewissheit gilt es, seine eigene Stimme von der ersten Minute an zu erheben, um Hysterie und Spekulationen vorzubeugen.
Das oben geteilte Beispiel zeigt, dass die Polizei Wien trotz Chaos, Ungewissheit und Unüberschaubarkeit in der Lage war, eine Erstkommunikation herauszugeben. Die kürze der Meldung, die Twitter vorgibt hilft, auf das Wesentliche fokussiert zu bleiben.
Die Erstkommunikation soll, damit alle Stakeholder „abgeholt“ werden aus mindestens folgenden 4 Punkten bestehen:
- Ausdruck von Mitgefühl
- Kurze Wiedergabe des Sachverhaltes
- Ein kurzer Satz zur Ursache (wenn schon bekannt)
- Bekanntgabe über eingeleitete Maßnahmen und Info zur Erreichbarkeit von Ansprechpartnern
Die Anforderung an die Erstkommunikation macht wieder deutlich, wie wichtig es ist, mögliche Szenarien schon im Vorfeld zu definieren.
Wer im Rahmen der Prävention schon eine Botschaft, Informationen und Kanäle vorformuliert und vorbereitet, kann im Falle des Falles die Erstkommunikation per „Knopfdruck“ in Minutenschnelle unter die Menschen bringen.