Farbcode für persönliche Sicherheit
Der Cooper Farbcode in Kombination mit Aufmerksamkeit für eine Situation soll Ihnen dabei helfen, Ihre Umwelt und deren Geschehnisse besser wahrzunehmen, sie lesen und einordnen zu können. Awareness (situative Aufmerksamkeit) ist also grob gesagt Ihr Gefahrenradar. Ein „Frühwarnsystem“ welches Sie ermächtigt, mögliche Gefahrensituationen/Bedrohungen (sowohl in der Arbeit als auch im privaten Bereich) zu erkennen.
Doch mit dem erkennen allein ist es nicht getan, jetzt wäre es noch wichtig Situationsgemäß zu handeln. Und hier kommt der Cooper Code zum Einsatz. Er hilft, die einzelnen Stufen Ihrer Aufmerksamkeitsspannen zu verstehen und wenn möglich, bei Fehlverhalten intervenieren zu können.
Wer war Jeff Cooper?
Jeff Cooper, ein US-amerikanischer Schießausbilder bzw. Soldat im Zweiten Weltkrieg und Korea-Krieg, entwickelte den Farbcode, – die Cooper Colors – eigentlich ursprünglich, um die Gefechtsbereitschaft von Soldaten zu erhöhen. Jedoch wurde festgestellt, dass seine Farbcodes auch im wirtschaftlichen oder privaten Bereich anwendbar sind.
Der Color Code im privaten Bereich
Wie können Sie aber jetzt diesen Code in ihrem Privatleben nutzen bzw. wie kann er Ihnen in Krisensituationen helfen?
Grundsätzlich kann der Code dabei helfen, Ihre Wahrnehmung gezielter zu steuern, bzw. sich mehr auf seine Umwelt zu fokussieren und die einzelnen Stufen in Ihrem Alltag besser wahrzunehmen. Er hilft uns, den Grad unserer Aufmerksamkeit täglich mehrmals zu überprüfen und in Stresssituationen besser steuern können.
Weiß – Keine Aufmerksamkeit (Alltagstrott und Hamsterrad)
In dieser Stufe sind wir prinzipiell „entspannt“. Sie werden sich sicher schon einmal in der ein oder anderen Situation ertappt haben, in der Sie auf ihr Smartphone gestarrt haben und ihre Umgebung, die Gespräche Ihrer Mitmenschen nicht wirklich wahrgenommen haben. Hier handelt es sich in der Fachsprache von der „situativen Aufmerksamkeit“. Diese Stufe kann zwar dazu führen, dass wir Gefahren übersehen oder richtig auf sie zu reagieren, jedoch ist dieser Zustand für unsere mentale und psychische Gesundheit äußerst wichtig, da jeder Mensch nur eine begrenzte Aufmerksamkeitsspanne besitzt und die Phase Weiß, eine Art der Erholung darstellen kann.
Gelb – Entspannte Aufmerksamkeit (Bereit eine Gefahr wahrzunehmen)
Gelb ist die nächsthöhere Stufe. Der Unterschied zur vorherigen ist gering – jedoch ist eine wesentliche Sache entscheidend: Ihr Gefahrenradar hat sich eingeschalten. In jeder Situation, in der Sie Ihre sichere Umgebung verlassen (z.B.: die eigenen 4 Wände) beginnen Sie im Regelfall Ihre Umgebung bewusster wahrzunehmen. Warum nur im Regelfall? Nun, viele Menschen sind so in ihrem Alltagstrott bzw. in ihrem Hamsterrad gefangen, dass sie, auch wenn sie außer Haus gehen, ihre Umwelt nicht bewusster wahrnehmen. Das Smartphone beispielsweise „raubt“ uns hier unsere Aufmerksamkeit gerne.
Orange – Aufmerksamkeit auf Ziel gerichtet (Wahrnehmen einer spezifischen Bedrohung)
Nach Gelb kommt wie schon vermutet die Stufe Orange. Sie gehen in diese Stufe über, wenn Sie eine potenzielle Gefahr wahrgenommen haben. Sei es eine betrunkene Person, welche sich nachweislich mit sich selbst unterhält oder sie sich einfach in einer hitzigen Situation unwohl fühlen. In diesem Moment fokussiert sich Ihre Aufmerksamkeit auf die Gefahrenquelle. Ihr Herzschlag erhöht sich, ihre körperliche Anspannung nimmt zu und Sie beginnen vielleicht ein wenig zu schwitzen. Alles Reaktionen, die zeigen, dass sich ihr Körper auf eine mögliche Aktion vorbereitet. Dieser Zustand hält so lange an, bis sich die Gefahrensituation entschärft, oder sich die Gefahrenquelle als harmlos entpuppt. Wenn Sie jedoch handeln müssen, weil beispielsweise die betrunkene Person auf sie losgeht, schalten sie automatisch in die nächste Stufe…
Rot – Eine reale Bedrohung (Handlungsbedarf)
Um bei dem vorigen Beispiel zu bleiben, schalten wir nun in die letzte Phase des Cooper Farbcodes, nämlich die Phase Rot. Rot bedeutet, dass sich Ihr Körper noch einmal in einem anderen Extremzustand befindet. In dieser Phase wird mehr Adrenalin ausgeschüttet, was dazu führt, dass sich Ihre Sinne noch mehr schärfen. Dieser Zustand ist erst dann zu Ende, wenn Sie sich in einer sicheren Umgebung befinden, oder sich die Gefahrensituation von alleine aufgelöst hat. Dann dauert es zwar eine Zeit, aber Ihr Körper wird dann langsam wieder in Stufe Weiß hinunter schalten.
Das ist ein natürlicher Prozess, jedoch gibt es natürlich durchaus Menschen, die permanent oder längerfristig großen Stresssituationen ausgesetzt sind und der Entspannungsprozess von alleine nicht eingeleitet wird. In solchen Situationen muss zu gezielten Entspannungstechniken (Sport, Meditation, Atemübungen…) gegriffen werden, um Stress zu reduzieren/abzubauen.