Brandschutz und Evakuierung - ein Praxisbericht!

Morgens um ca. 06.00 Uhr in einem Hotel im Hohen Norden Deutschlands – in der Nähe von Dortmund. Wir packen gerade unsere letzten Sachen zusammen vor dem Frühstück, denn gleich nach dem Frühstück geht´s zum Kunden für ein Inhouse-Training. Plötzlich – ein schriller Ton, Brandalarm – ausgelöst durch die Brandmeldeanlage des Hotels. Wir verlassen das Zimmer und begeben uns Richtung Sammelplatz. Außer uns befinden sich keine Hotelgäste am Gang, im Stiegenhaus und in weitere Folge am Sammelplatz. Einige Minuten später trifft die Feuerwehr ein. In der Zwischenzeit sind einige weitere Gäste am Sammelplatz. Der Großteil jedoch sitzt beim Frühstück, ist am Zimmer oder steht in der Lobby. Auf Nachfrage bei einem Hotelmitarbeiter erhalten wir folgende Auskunft: „Wahrscheinlich wird das ein Fehlalarm (gemeint war Täuschungsalarm) sein, da wir eine große Baustelle in Gebäudeteil B haben… Keine Sorge, gehn Sie wieder rein….“

SO SIEHT EINE EVAKUIERUNG IN DER PRAXIS AUS (LEIDER)

Durch unsere Tätigkeit haben wir schon mehrere solcher holprigen Evakuierungsversuche in der Praxis miterlebt. Oft hapert es an einem Konzept oder Teile des Konzeptes werden nicht oder nur teilweise umgesetzt. Meist herrscht die Meinung vor: Wir erfüllen die gesetzlichen Anforderungen. Wir haben Fluchtwege und Notausgänge, eine automatische Brandmeldeanlage mit Räumungsalarm und einen Sammelplatz – Das wird schon funktionieren! Dann tritt der Ernstfall ein und es funktioniert eben nicht.

Ein funktionierendes Evakuierungskonzept besteht aus:

  • Baulichen / technischen Maßnahmen (z.B.: Räumungsalarm, Sammelplatz,…)
  • Organisatorischen Maßnahmen (z.B.: Evakuierungskonzept, Flucht- und Rettungspläne,…)
  • Personellen Maßnahmen (z.B.: Evakuierungspersonal inkl. Ausrüstung und Ausbildung,…)

Mehr dazu in unseren nächsten Ausgaben von „CRISIS WEEKLY“